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WALTER PRESCHT VOR. Das Geheimnis seines Erfolgs: kompromissloser Vorwärtsdrang. Es gibt gute Rennfahrer. Und es gibt großartige Rennfahrer. Und dann gibt es Walter Röhrl. An dieser Stelle haben wir schon öfter über das Phänomen Röhrl gesprochen. Mal stand seine einzigartige Kurventechnik im Vordergrund, mal sein enormes Gespür für das Fahrverhalten von Entwicklungsfahrzeugen, mal sein fast schon unmenschlicher Mut auf den gefährlichsten Rennstrecken der Welt. Walter Röhrl, ein Genie auf Rädern. Aber was ist sein Geheimnis? Was hat ihn zur von allen respektierten Legende gemacht? Oft sind es Details, die den feinen Unterschied zum Rest im Fahrerpulk machen. Manchmal auch das ein Quäntchen besser ausbalancierte Fahrzeug oder irgendein spezielles Teil, zum Beispiel der Aerodynamik. Wer die Ausnahme- karriere des Rennfahrers Röhrl aufmerksam verfolgt, lernt schnell, dass es von allem etwas ist, aber vor allem von einem ganz viel: Vorwärtsdrang. Kein anderer hat diesen kompromisslosen Vorwärtsdrang wie Walter Röhrl. Was meinen wir damit? Vorwärtsdrang bedeutet mehr als nur maximale Beschleunigung oder der Wille, erfolgreich zu sein. Vorwärtsdrang ist vor allem ein Mindset, eine innere Einstellung, aber auch ein Instinkt. „Ich hab kein Interesse, mit einer Sekunde Vorsprung zu gewinnen“, so beginnt ein klassisches Röhrl-Zitat. „Es gibt ja Leute, die sagen: ‚Das war ein richtig harter Fight, ich hab mit einer Sekunde gewonnen.‘ – Ich will mit Minuten gewinnen. Das freut mich viel mehr!“ Aus seinem Mund ist das keine Überheblichkeit, sondern ein verbalisierter genetischer Code. Ja, Vorwärtsdrang ist ein Gen, das die DNA maßgeblich bestimmen kann. Die des Fahrers Walter Röhrl, aber zum Beispiel auch die einer Marke wie Porsche. Kein Wunder, dass die beiden eine so fruchtbare Zusammenarbeit eingehen konnten. Man tickt halt gleich. „Mir ging es nie ums Berühmtwerden … Ich wollte nur für mich wissen, wie schnell ich sein kann.“ Wahrer Vorwärtsdrang hängt nur wenig vom Material ab. Ein Grund, warum Röhrl der modernen Elektronik im Auto mit all ihren Stabilisierungs- möglichkeiten gerne ein wenig skeptisch gegenübersteht. „Nicht das Fahrzeug ist entscheidend. Ich wollte immer zeigen, dass es der Mensch ist.“ So hat Röhrl seine Monte-Carlo-Siege auf verschiedenen Fabrikaten kommentiert. Wirklich interessiert hat ihn eigentlich immer nur, was hinter der nächsten Kurve kommt. Folgerichtig ist er wohl der einzige Fahrer, der bequem ohne Rückspiegel auskommt. Wen kümmert schon, was hinter einem liegt? Da ist es wieder, das besondere Gen. „Du musst immer moti- viert sein. Sonst betrügst du dich selbst. Du musst immer im Kopf haben: Ich möchte so schnell fahren, wie es geht.“ Ein Gen, das schon beim jungen Röhrl die Richtung vorgab: „Mir ging es nie ums Berühmtwerden, auch nicht in den frühen Jahren. Ich wollte Rallye fahren in der Nacht im Wald, wo mich keiner sieht. Ich wollte nur für mich wissen, wie schnell ich sein kann.“ Der Röhrl’sche Vorwärtsdrang offenbart sich auch in der Art und Weise, wie er seine Erfolge zu feiern pflegte: nämlich meistens gar nicht. „Diese ewigen Siegesfeiern haben mich nur genervt. Oft bin ich gar nicht hin- gegangen. Wenn ich gewonnen hatte, schön und gut. Aber eine Stunde danach hatte ich nur noch das nächste Rennen im Kopf.“ Und er offenbart sich auch in der für ihn typischen Zurückhaltung: „Ich wusste zwar, dass ich was Besonderes konnte, aber habe nie den Fehler gemacht zu glauben, dass ich was Besonderes bin.“ Immer weiter und weiter, angetrieben vomWunsch, immer besser zu werden, das Maximale aus sich herauszuholen – das ist das Prinzip Röhrl. Könnte es einen geeigneteren Markenbotschafter für Porsche geben? UNTERWEGS 13
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